Faire Märkte Schweiz unterstützt Bauern und Bäuerinnen dabei, sich für ihre Rechte und eine faire Austauschbeziehung mit anderen Marktteilnehmenden einzusetzen.
So bekommen Sie Unterstützung:
Melden Sie uns mit Ihrem Anliegen vertraulich und unkompliziert für eine erste Einschätzung Ihrer Situation. Eine unserer Fachpersonen nimmt mit Ihnen Kontakt auf und bestimmt zusammen mit Ihnen das Vorgehen.
Nutzen Sie bitte das untenstehende Formular, wenn Sie der FMS Geschäftsstelle einen Missbrauch inkl. bereits vorhandenen Hintergrundinformationen zur Kenntnis und Bearbeitung melden möchten.
FMS nimmt gestützt auf Ihre Angaben eine kartellrechtliche Beurteilung sowie eine anonymisierte Auswertung zu statistischen Zwecken vor. Wenn Sie uns anonym besonders heikle Informationen oder Hinweise auf einen Missbrauch zukommen lassen wollen, treffen Sie bitte am Ende der Meldung die entsprechende Auswahl bezüglich «Anonymität».
Meldestelle und wettbewerbsrechtliche Vorprüfung
Die Marktmachtfrage spitzt sich zu. Gerade in der kleinräumigen Schweiz mit ihren entsprechend kleindimensionierten (und oft abgeschotteten) Märkten stehen kleine/mittlere Abnehmer und Zulieferer immer stärker unter Druck von relativ marktmächtigen Unternehmungen und Grossverteilern. Gerade in der Land- und Ernährungswirtschaft treffen viele kleine Anbietende (landwirtschaftliche Produzentinnen und Produzenten) auf wenige grosse Nachfrager.
Prof. Mathias Binswanger hat es in seiner Studie wie folgt zusammengefasst: «Unter solchen Marktbedingungen wird der Produzentenpreis tendenziell nach unten gedrückt, da die Nachfrager den Preis bestimmen können. Die Anbieter haben keine Chance, an andere Abnehmer zu verkaufen. Diese Marktkonstellation sorgt dafür, dass auch die Produzentenpreise für Schlachttiere, welche zu Label- und Bioprodukten verarbeitet werden, nur wenig höher sind als die Preise für die übrigen Schlachttiere».
Der Verdacht liege nahe, dass die Ausnutzung der relativen Marktmacht durch grosse Abnehmer, insbesondere die beiden grossen Detailhändler, ein Marktversagen zum Schaden von kleineren und mittleren Betrieben verursacht.
FMS sieht diesbezüglich grossen Handlungsbedarf und will Marktakteure unterstützen, die besonders den unfairen Handelspraktiken ausgesetzt sind. Wir bieten mit unserer Meldestelle folgende Leistungen an:
FMS hat eine Meldestelle eingerichtet und die Zusammenarbeit mit erfahrenen Wettbewerbs- und Kartellrechtsexperten in die Wege geleitet.
Betriebe können bei FMS ein Begehren für eine kostenlose wettbewerbsrechtliche Vorabklärung stellen und Missbräuche melden
Die gemeldeten Fälle werden gestützt auf die gemachten Angaben kartellrechtlich beurteilt und anonymisiert ausgewertet.
Der Betrieb wird darüber informiert, wie der Fall hinsichtlich des weiteren Vorgehen eingestuft wird. Bei Fällen, wo Anzeichen bestehen, dass sie den gesetzlichen Rahmen verletzen, werden weitere Schritte vorgeschlagen und eine Beratung vorgenommen.
FMS ist bestrebt, mit solchen Fällen an die Wettbewerbsbehörden zu gelangen und die Betriebe mit ihren Anliegen in Zusammenhang mit unfairen Handelspraktiken lösungsorientiert zu unterstützen.
Die wichtigsten Fragen kurz und bündig beantwortet
Produzentinnen und Produzenten können sich bei jedem Anliegen und in jeder Situation an die Melde- und Beratungsstelle des FMS wenden. Jedoch sollte das Anliegen in Zusammenhang mit einer Handelspraxis bzw. Lieferbeziehung entstanden sind, wo ein Missbrauch
vermutet werden kann.
Die Melde- und Beratungsstelle des FMS ist kostenlos. Sie unterstützt und berät ausschliesslich Produzentinnen und Produzenten.
Anfragen auf der Webplattform können rund um die Uhr gestellt werden. Per Telefon sind Zeitfenster verfügbar, die auf der Webplattform aufgelistet sind. Wer ausserhalb dieser Zeiten anruft, kann die Anfrage per Nachricht oder Formular deponieren.