Damit die Märkte gut funktionieren, müssen die Marktordnungen entlang der Wertschöpfungsketten entsprechend marktwirtschaftlich organisiert sein, was aus (agrar)ökonomischer Sicht absolut zentral ist. Missstände behindern heute branchenweit den leistungsfähigen Wettbewerb und verunmöglichen eine faire Preispolitik.
Ungleichgewichte entlang der Wertschöpfungsketten nehmen zu, und damit das missbräuchliche Verhalten marktmächtiger Unternehmen und unfaire Handelspraktiken. Dies belastet die Agrar- und Foodmärkte mit den beiden Marktriesen Migros und Coop ganz besonders. Der von den liberalen Kreisen hochgepriesene Preismechanismus, worin die Akteure sogenannte Price taker sind, gilt in diesen Märkten nicht mehr. Die Landwirtschaft bekommt den Preis diktiert.
Dieses Marktversagen muss der Regulator mit wettbewerbsfreundlichen Rahmenbedingungen sowie mehr Transparenz und Kostenwahrheit in den Griff bekommen. Wer behauptet, faire Preise an Produzenten – im Klartext: existenzsicherndes und nachhaltiges Wirtschaften – sei nicht marktgerecht, verkennt, dass eine zukunftsweisende Marktwirtschaft auf funktionierenden Wettbewerb angewiesen ist. Gleichzeitig muss die Wertschöpfung gerecht verteilt werden und der im Laden gerierte Mehrpreis für Mehrwertprodukte soll bei den landwirtschaftlichen Produzenten ankommen und ihre Mehrleistungen decken, was heute selten der Fall ist.
FMS hat sich zum Ziel gesetzt, dass fairere und gerechtere Märkte geschaffen werden sollen, in denen ein förderlicher Wettbewerb im Interesse aller – nicht nur einzelner – Akteure, insbesondere auch der schwächeren Vertragspartei, sichergestellt wird, d.h. das gute Funktionieren der Märkte wichtiger Inhalt darstellt. Der Verein setzt darum einen Schwerpunkt, Fälle aufzeigen, wo diese Missstände eine faire Preispolitik verletzen und letztlich der Wandel hin zu nachhaltigen und gerechten Ernährungssystemen ausbremsen.