Preisverzerrungen bei Mozzarella – Importabwehr im Fokus

Preisverzerrungen bei Mozzarella durch Importabwehr– Marktmechanismen im Fokus

Die Preisgestaltung im Schweizer Milchmarkt ist alles andere als transparent – besonders beim Mozzarella zeigt sich, wie Marktmechanismen wie Importabwehr Preisverzerrungen verursachen können. Ein aktueller Beitrag des Landwirtschaftlichen Informationsdienstes (LID) beleuchtet das Thema:

«Auf den Milchabrechnungen der Produzentenorganisationen werden diverse Abzüge und Zuschläge vorgenommen – die «Marktabzüge» dienen unter anderem der Importabwehr, um beispielsweise Schweizer Mozzarella wettbewerbsfähig zu halten.», heisst es im Artikel von Renate Hodel.

Faire Märkte Schweiz kritisiert diese Praxis: «Laut Faire Märkte Schweiz trägt diese Massnahme jedoch dazu bei, dass Milchproduzentinnen und -produzenten letztlich weniger für ihre Milch erhalten und gleichzeitig den Detailhandel indirekt dabei unterstützt, Importprodukte mit höheren Margen zu bevorzugen.»

👉  Den ganzen Beitrag gibt’s HIER 👈

Importkäse als Gewinner

«Die Analyse von Faire Märkte Schweiz zeigt, dass importierter Mozzarella, beispielsweise von Galbani, im Schweizer Detailhandel deutlich teurer verkauft wird als das Schweizer Produkt. Während ein 150-Gramm-Pack Schweizer Mozzarella bei Coop für 1.70 Franken erhältlich ist, kostet das italienische Pendant 2.25 Franken. In der Analyse von Faire Märkte Schweiz gehen Experten davon aus, dass die Margen auf importiertem Mozzarella mindestens doppelt so hoch sind wie beim inländischen Produkt. Der Verein Faire Märkte Schweiz weist darauf hin, dass dies den Detailhandel in eine komfortable Position bringt: Während Schweizer Mozzarella über Abzüge subventioniert wird, bleibt der Importkäse hochpreisig, wodurch sich attraktive Gewinnspannen ergeben.»

Was sagt der Detailhandel dazu?

Der Landwirtschaftliche Informationsdienst (LID) fragt sich: «Warum also sollte der Detailhandel den günstigen Schweizer Mozzarella bevorzugen, wenn mit dem Importprodukt höhere Gewinne erzielt werden können?» und könnte «eine moderate Preiserhöhung des Schweizer Mozzarellas – um die Abzüge zu reduzieren – eine Lösung sein.»?

👉  Den vollständigen Artikel findest du HIER👈

Folgen:

Weitere Beiträge

FMS-Preismonitor – Transformation hin zu mehr Nachhaltigkeit  und weitere Themen: Monatsbericht Oktober 2025

«Bio-Lebensmittel kosten im Laden massiv mehr. Aber die Menschen, die diese herstellen, erhalten nur einen Bruchteil des Aufschlags.» So berichtet der Beobachter über die neueste Veröffentlichung der FMS-Preismonitor-Studie. Für Schlagzeilen sorgte auch das Pfünderli: Nach Aldis Ankündigung, 500g-Brote für 0.99 Franken anzubieten, zogen andere Händler nach. Da FMS im Brotgetreidemarkt bereits Marktverzerrungen festgestellt hat, prüfen wir mögliche wettbewerbsrechtliche Folgen. Erfreulich ist die Entwicklung in der Romandie: In Meyrin (GE) wurde erstmals der lokal+fair-Award vergeben.

FMS-Projektserie: So geht fair. Wie Schweizer Unternehmen Fairness und Transparenz in die Praxis umsetzen

Faire Märkte Schweiz engagiert sich für faire und transparente Märkte. Was dies in der Praxis von Schweizer Unternehmen im Agrar- und Lebensmittelsektor bedeutet und welche Herausforderungen damit einhergehen können, wird in der Projektserie “So geht fair.” beleuchtet. Anhand von inspirierenden Beispielen macht die Serie sichtbar, dass ein Engagement im Bereich Fairness und Transparenz nicht nur machbar, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll ist – und lädt dabei zum Dialog und Nachahmung ein. 

Neue Studie zeigt: Bio-Produkte in der Schweiz werden benachteiligt

Wer im Laden zu Bio-Produkten greift, zahlt oft mehr – doch davon kommt bei den Bauern wenig an. Der FMS-Preismonitor 2025 zeigt, dass die Margen für Bio-Produkte nach wie vor ungleich verteilt sind: Während die Konsumentenpreise stabil bleiben oder steigen, sinken die Produzentenpreise, also der Anteil an Verkaufspreis für die Bauern, teils sogar. Besonders betroffen sind Fleisch, Obst und Gemüse. Einzig bei der Milch gibt es einen Lichtblick.