Gegenmacht aufbauen gegen Migros und Coop: Faire Märkte Schweiz hocherfreut über Annahme der Motionen von Martina Munz und Hans Jörg Rüegsegger
Der Verein Faire Märkte Schweiz (FMS) begrüsst die Annahme der Motionen von Nationalrat Hans Jörg Rüegsegger (SVP) und Nationalrätin Martina Munz (SP). Die Vorstösse stärken die Markttransparenz und ermöglichen fairere Bedingungen für landwirtschaftliche Produzentinnen und Produzenten. In die Verantwortung genommen wird dabei besonders auch der Staat.
Die Motion von Nationalrat Hans Jörg Rüegsegger, die mit 161 zu 22 angenommen wurde, eröffnet den Produzentinnen und Produzenten die Möglichkeit, eine stärkere Gegenmacht gegenüber den Grossverteilern aufzubauen. Dadurch können sie ihre Verhandlungsmacht verbessern und fairere Preise erzielen. Damit muss der Staat neu seine Verantwortung in der unfairen Preisbildung wahrnehmen, weil die Märkte aufgrund der heutigen Marktstrukturen unfair sind. Das heisst, wenige marktmächtige Abnehmer treffen auf viele Produzenten und bilden eine Nachfragemacht und können auf diese Weise die Produzentenpreise drücken. Die Motion von NR Rüegsegger bringt daher ein ganz neues Element in die Preisbildung und ist von besonderer Relevanz, weil es den Bauern ermöglicht, sich gegenüber der hochkonzentrierten Abnehmerseite zusammenzutun und Mengen und Preis bis zu einem gewissen Marktanteil abzusprechen.
Mit 120 zu 57 Stimmen angenommen wurde die Motion von Nationalrätin Martina Munz. Sie zielt darauf ab, die Markt- und Margentransparenz in den Agrar- und Lebensmittelmärkten zu verbessern, weil sich die Preissschere zwischen Produzenten- und Konsumentenpreise immer weiter öffnet. Auch sie adressiert die Machtungleichgewichte entlang der Wertschöpfungskette und die stärkt die Position der landwirtschaftlichen Produzenten in den Verhandlungen mit den marktbeherrschenden Grossverteilern.
Starker Einsatz für faire Wertschöpfung und Transparenz
Diese Beschlüsse sind ein wichtiger Schritt hin zu mehr Fairness und Transparenz in den Agrar- und Lebensmittelmärkten. Faire Märkte Schweiz hatte sich daher im Vorfeld stark für eine Annahme der Vorstösse eingesetzt (1). «Diese Entscheidung ist ein klares Signal für mehr Gerechtigkeit und fairere Bedingungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette», erklärt FMS-Präsident Stefan Flückiger.
(1) Argumentarien: 24.3295 Fairer Wettbewerb und gerechte Verteilung der Wertschöpfung mit Markttransparenz, Nationalrätin Martina Munz; 24.3206 Kooperationsmöglichkeiten für Produzentinnen und Produzenten schaffen mehr Transparenz und faire Preise, Nationalrat Hans Jörg Rüegsegger.