Preisdrückereien von marktbeherrschenden Unternehmungen in den Foodmärkten

Schaffung von Transparenz

Faire Märkte Schweiz identifiziert Markt- und Wettbewerbsverzerrungen und informiert proaktiv darüber. Dabei liegt der Fokus gezielt auf missbräuchliche Verhaltensweisen marktmächtiger Unternehmen sowie unfaire Handelspraktiken.

Faire Märkte Schweiz wird ab sofort eine Liste führen über erfolgte Preisdrückereien und davon, zuhanden der Transparenz-Schaffung, einen Auszug auf der FMS-Webplattform publizieren.

Liste mit Beispielen von Preisdrückereien von marktbeherrschenden Unternehmungen in den Foodmärkten

JULI 2023
  • Marktbeherrschendes Unternehmen: ELSA Molkerei, Betrieb der Migros
  • Sachverhalt: Einseitige Reduktion des Milchpreises von 1.5-2 Rp (Marktabzug). Die einseitige Senkung der Milchpreise ohne stichhaltige ökonomische Begründung kann daher missbräuchlich im Sinne von Art. 7 KG sein. 
  • Quelle: https://fairemaerkteschweiz.ch/medienmitteilung/

AUGUST 2023
  • Marktbeherrschendes Unternehmen: Migros (Migros-Genosschenschaftsbund)
  • Sachverhalt: Auf Druck der Migros musste im September der Labelabzug von IP-Schweinen von 40 auf 35 Rp/kg SG gesenkt werden. Die Reduktion ist nicht gerechtfertigt, weil die Bauern den Schweinemarkt während vieler verlustreicher Monate eben erst saniert haben und weil der Absatz von Labelprodukten durch die Preispolitik der Grossverteiler mit künstlich hohen Preisdifferenzen zum Standardsortiment gebremst wird.
  • Quelle: Verschiedene Meldungen von Produzenten an FMS, Bericht Schweizer Bauer vom 9.9.23 und Studien des Schweizer Tierschutz (STS).

SEPTEMBER 2023
  • Marktbeherrschendes Unternehmen: Migros (Migros-Genossenschaftsbund)
  • Sachverhalt: Gemäss Schweizer Bauer: «Die Migros – eine der Grossen im Kartoffelgeschäft – hat ihre Marktmacht spielen lassen. Gemäss dem Präsident der Vereinigung der Schweizerischen Kartoffelproduzenten (VSKP), Ruedi Fischer, wäre eine Lösung möglich gewesen. Aufgrund der fehlenden Kompromissbereitschaft der Migros wurde leider für dieses Jahr keine Einigung erzielt. Dies bedeutet für die Produzenten faktisch eine versteckte Reduktion des Produzentenpreises.» 
  • Quelle: Bericht Schweizer Bauer: «15% weniger Kartoffeln – Richtpreise am oberen Rand» und «Abnehmerin verärgert Produzenten»

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