Brot wird teurer – Doch wer profitiert wirklich?

Brotpreise steigen: Schweizer Bauern bleiben auf der Strecke

Herr und Frau Schweizer müssen tiefer ins Portemonnaie greifen: Die Grosshändler erhöhen ihre Brotpreise. Doch wer profitiert von den steigenden Preisen? Eine Analyse zeigt: Es sind vor allem die Grosshändler, nicht die Landwirte. Faire Märkte Schweiz (FMS) fordert mehr Transparenz.

  • Brotpreiserhöhung: Grosshändler nutzen schlechte Ernte für Preisaufschläge
  • Landwirte benachteiligt: Trotz Ernteausfällen kaum höhere Getreidepreise für Bauern
  • Importgetreide: Günstiges ausländisches Getreide statt Schweizer Produktion
  • Doppelte Gewinnmaximierung: Höhere Preise trotz günstigerer Rohstoffe

Die Grosshändler nutzen die diesjährige schlechte Getreideernte 2024, um beim Brotpreis kräftig aufzuschlagen und ihre Margen zu optimieren. Die Bauern erhalten trotz katastrophaler Ernte kaum mehr Geld für ihr Getreide. Vielmehr wird günstiges Getreide aus dem Ausland importiert – statt aber die Brotpreise zu senken, erhöhen sie diese auch noch und profitieren so doppelt. 

Grosshändler nutzen die schlechte Getreideernte 2024, um die Ladenpreise für Brot anzuheben. Gleichzeitig importieren sie günstigeres Getreide aus dem Ausland. Diese Strategie maximiert ihre Gewinnmargen, während Schweizer Bauern und Konsumenten das Nachsehen haben.

Die FMS betont die Notwendigkeit einer ausgewogenen Preispolitik, die sowohl Konsumenten als auch Schweizer Landwirte berücksichtigt. Nur so kann eine nachhaltige und faire Landwirtschaft in der Schweiz gesichert werden.


Hintergrund: Weil dieses Jahr die Getreideernten ausserordentlich schlecht sind und bis zu einem Drittel tiefere Brotgetreidemengen erwartet werden (Prognose Swissgranum), wird mehr importiert. Bereits werden zusätzliche Importmengen von 20’000 Tonnen beantragt.

Folgen:

Weitere Beiträge

Warnungen endlich ernst nehmen, starke Partnerschaften & die diesjährige MV: FMS-Monatsbericht Mai 2025

Die Signale aus dem Markt sind deutlich – und beunruhigend: Statt mehr Bio- und Labelbetriebe gibt es weniger. Die Versäumnisse in Politik und Detailhandel gefährden den Wandel zu einem fairen und nachhaltigen Ernährungssystem. Nun muss gehandelt werden: FMS hatte in einem Schreiben an den Bund bereits Ende 2024 entsprechende Massnahmen gefordert. Während niemand den “Elefanten im Raum” – die überhohen Preisdifferenzen zwischen Bio- bzw. Labelprodukten und den konventionellen Standardsortimenten im Laden – ansprechen will, fordern wir klare politische Leitplanken und verbindliche Zielvereinbarungen mit dem Detailhandel.  

Bäuerliches Sorgentelefon und Meldestelle Faire Märkte Schweiz spannen zusammen

Existenzieller Druck, schwierige Marktlagen und zunehmende Abhängigkeiten setzen vielen landwirtschaftlichen Betrieben zu. Beim Bäuerlichen Sorgentelefon finden sie ein offenes Ohr und ein anonymes und niederschwelliges Angebot – sei es wegen familiärer Sorgen, wirtschaftlicher Belastungen oder unfairer Geschäftspraktiken. Neu erhalten Betroffene auch handfeste rechtliche Unterstützung: Das Bäuerliche Sorgentelefon und die Meldestelle von Faire Märkte Schweiz (FMS) gehen eine strategische Partnerschaft ein.