Coop: Neues Rückvergütungssystem auf Kosten der Bauern
Coop drückt mit neuem Rückvergütungssystem die Preise, die Bauern schlagen Alarm! Der Grossverteiler hat mit einer neuen Konditionenvereinbarung die Regeln für den Handel mit Coop einseitig neu geschrieben. Für die Bauern gibt’s Ende Jahr weniger Geld, während Coop indirekt die Produzentenpreise senkt und damit eine versteckte Margenerhöhung realisiert. Es geht um Millionen. Faire Märkte Schweiz reicht bei der Wettbewerbskommission eine Anzeige ein.
Jetzt reicht’s den Bauern! Coop hat Anfang April in einer sogenannten «Konditionenvereinbarung» neue Regeln aufgestellt: Wer Gemüse, Früchte oder Beeren liefert, muss künftig einen Teil seines Umsatzes als «Bonus» an Coop zurückzahlen. In der Verteilregion Bern ging es schon ab Mai los mit 1 Prozent vom Umsatz, ab Januar 2026 dann in der ganzen Schweiz sogar mit 3 Prozenten!
Die Bauern sind wütend und am Limit. Viele haben schon in den letzten Jahren kaum etwas verdient. Jetzt sollen sie noch mehr abgeben – und dies nur, weil Coop und Migros sich gegenseitig mit Tiefstpreisen unterbieten wollen. Einige Bauern haben zähneknirschend unterschrieben, weil sie keine Wahl haben. Andere wollen sich wehren und fordern: So nicht, Coop!
Mehrere Produzenten haben sich auf der Meldestelle von Faire Märkte Schweiz gemeldet. Es geht um Millionen. Es wurde eine rechtliche Untersuchung gestartet. Der Verdacht: Coop nutzt seine Marktmacht schamlos und missbräuchlich aus. Die Bauern hoffen jetzt auf Unterstützung, denn sie wollen faire Preise und eine Mitbestimmung bei den Liefervereinbarungen auf Augenhöhe.
Aufgrund der wettbewerbsrechtlichen Vorabklärungen empfiehlt Faire Märkte Schweiz den Produzenten, die Konditionenvereinbarung nicht zu unterzeichnen und die Antwort der Wettbewerbskommission (Weko) abzuwarten. FMS hat bei der Weko eine Anzeige eingereicht, wie der Verein bekanntgab.